Diese Sammlung philosophischer Artikel geht auf Beiträge zur gegenwärtigen Philosophie, Soziologie und analytischen Sozialtheorie zurück, die in den letzten dreizehn Jahren abgeschlossen wurden. Als ein leitender Gesichtspunkt hat sich dabei gezeigt, dem Problem nachzugehen, wie Mentales (Einstellungen), Sprache und das Soziale zu verknüpfen sind.
Der thematische Zusammenhang der Beiträge bewegt sich in dem Bereich der analytischen Philosophie und betrifft die Problemsituation der analytischen Philosophie in einer Situation, in der von einer postanalytischen Philosophie gesprochen wird.
Dabei geht es im Kontext der postempiristischen Sprach- und Bedeutungstheorie um einen erweiterten Bezugsrahmen der Reinterpretation von Sprachverhalten in der Folge von D. Davidsons vereinheitlicher Theorie der propositionalen Einstellungen (Gedanken), Bedeutung und Handlung.Sie ist um den sozialen Bezugsrahmen der Einstellungszuschreibung zu erweiternt.
Das begründet den Titel der Aufsatzsammlung Interpretation, Sprache und das Soziale. Es liegt zwar in der analytischen Handlungs-, Sprach- und Entscheidungstheorie eine umfangreiche Literatur über Intention, Überzeugung, Intentionalität im Hinblick auf individuelle Aktoren vor, nicht aber über kollektive Überzeugungen und kollektive Intentionalität als gemeinsame Wir-Einstellung. Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich diese Situation dahingehend verändert, daß mittlerweile umfangreiche Untersuchungen zu dem Problem der kollektiven Überzeugungen und der Wir-Einstellungen vorliegen, die für die Soziologie von Interesse sind. Diese Untersuchungen werden in einem mitgliedschaftstheoretischen, nichtindividualistischen Ansatz der Analyse von Gruppenprädikaten fortgeführt. Die Beiträge im vierten Teil des Bandes berühren weiter ausgewählte Probleme der Gesellschaftstheorie und der gegenwärtigen Gesellschaft von denen wir immer mehr betroffen sind und welche die Regelungspielräume des Keynesianischen (wohlfahrtsstaatlichen) Gesellschaftsmodell in Frage stellen.
Preface to the Second Edition:
Features of Contemporary Philosophy
1. Kritik an der Bewußtseinsphilosophie
2. Die Problemsituation der analytischen Philosophie
3. Die postempiristische Bedeutungstheorie: Die Skepsis gegenüber einer geschlossenen Bedeutungstheorie
4.Sprachbedeutung ohne Regelbefolgung
1. Sprachbedeutung ohne Regelbefolgung
2. Interpretation ohne epistemische Qualifikation?
3. Rationalität und Interpretation
4 .Die wahrheitheitszentrierte Bedeutungstheorie, Ontologie und das Mentale
5. Wahrheit, Wissen und Interpretation
6. Erwin Rogler und Gerhard Preyer
Physikalismus und die Autonomie des Mentalen. Ungelöste Probleme in Donald Davidsons Philosophie des Mentalen
7. Das Schleuderargument als Kritik am Repräsentationalismus
des Mentalen und dem dritten Dogma des Empirismus
1. On the Legacy of Russell’s Theory of Definite Description
2. The Received View, Incommensurability and the Comparison of Theories – Beliefs as the Basis of Theorizing
3. Erwin Rogler: Erkenntnistheorie, Semantik und Ontologie - Zu Rudolf Carnaps linguistischem Internalismus
4. Verstehen – Referenz – Wahrheit. Über Hilary Putnams Philosophie
5. K. R. Poppers Kritik am Historizismus
1. What is wrong with Rejectionists?
2. The Extension of G-Predicates
3. Ein Meister aus dem Norden
Anhang
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