Im Verständnis des politischen System neigen wir vor allem in Deutschland besonders zu Illusionen. Sie wird durch seine eigene Funktionsweise nahegelegt, kollektiv verbindliche Entscheidungen bereitzustellen, die scheinbar die Gesellschaft" als ganze zu steuern vermögen. Das gilt auch für die populär gewordene Politikverdrossenheit. Sie hat sozusagen noch an dieser Illusion teil. Bei hellsichtigen Sozialwissenschaftlern setzt sich mittlerweile die Einsicht durch, dass die Veränderung der Konstellation zwischen dem Wirtschafts- und dem politischen System dadurch zwangsläufig herbeigeführt, dass die entstehenden Infrastrukturen in einem globalen Weltsystem nicht mehr, wie im Fall des westlichen Nationalstaat, macht-, sondern vorrangig technologiebasiert ausgestaltet sind. Sie müssen von ihren Konzepten her global angelegt sein. Das verändert die Reichweite einer effektiven Gestaltung von staatlichen Regelungen.
Es ist in diesem Zusammenhang aber auch auf eine andere grundlegende
Veränderung aufmerksam zu machen. Unter den bereits bestehenden Organisationssystemen
sind die staatlichen Organisationen nur ein Beteiligter unter vielen anderen.
Damit wird einhergehen, dass die klassische Funktion des politischen Systems,
die Normierung und Durchsetzung von Regelungen im öffentlichen Interesse,
nicht mehr in die Infrastrukturen eines globalen Weltsystems verbindlich
einzugreifen vermag, das heißt aber, das Medium Macht"
kann nicht mehr die Annahmemotive von kollektiv verbindlichen Entscheidungen
durchgängig bewirken.
Die vorliegende Sammlung von Artikeln ist in den letzten zehn Jahren geschrieben
worden. Sie setzen sich mit der Situation in Deutschland nach der Wiedervereinigung
und den Anforderungen an die Umgestaltung des Standorts Deutschland unter
der Voraussetzung von Globalisierung auseinander.
Vorwort
1. Eine Republik der Bürger?!
Zur Kritik des Modells der Bürgergesellschaft
2. Gewalt als Furie des Verschwindens
Zur Herausforderung der inneren Grenzen sozialer System
3. Der Mythos der Modernisierung
Zur pädagogischen und politischen Ideologie der 68er
4. Moderne und Krieg
5. Die herausgeforderte Vergangenheit
6. Neue Sozial- und Wirtschaftspolitik
7. Hochschulen der Zukunft
8. Die Kopernikanische Wende der neuen Medien: Zur Kompensation des Unzulänglichen Kommunikation und Medienentstehung
Literatur
Nachweise
Verlag
Humanities Online,
Frankfurt am Main, 120 Seiten,
7,90 Euro PDF